Reparatur einer defekten Yamaha TCI

Ein Ausfall der TCI war das was ich eigentlich nicht haben wollte, also war es das was ich bekommen habe.
Bereits als ich die XJ gekauft habe hat sich, damals nur sehr sporadisch, ein Fehler in der Zündung bemerkbar gemacht. Nach einem einwandfreien Start im Sinne von keine Auffälligkeiten an der Zündung, etwa 5-10 Minuten später geht der Motor schlicht und einfach aus. Zu diesem Zeitpunkt liess sich das Problem noch durch kurzes Betätigen des Killschalters beheben. Aus dem sporadischen wurde im laufe der Zeit ein regelmässiges Auftreten, aus dem kurzen Wisch am Killschalter wurden minutenlange Warteaktionen bis wieder was passiert. Jetzt ist dieses Jahr @2022 sowieso einiges an der XJ angefallen, nach dem Bruch des Steuerkettenspanners bei laufendem Motor war ich mir auch nicht mehr sicher ob das grundsätzlich noch was wird. Aber, auch das war reparabel.

Also, Zeit die TCI zu fixen ;)


 Yamaha XJ 650 4KO, TCI Typ Hitachi TID14-06
Die Platine geht raus nachdem die Schrauben auf der Rückseite (also nicht die Muttern im Bild !) raus sind und die Anschlusspins der Stecker abgelötet. Super easy, da Bleilot.


 Die Rückseite. Platz wie Hulle, bloss sch....ade das die Pins umgebogen sind. Kein Problem, aber nervig.


 Bestückungsseite, also die spannende Seite ;)
So, jetzt zur Fehlersuche. Ich könnte ja jetzt sagen das ich den Fehler mit einem Blick gefunden habe. Klänge toll, und würde nur fast der Wahrheit entsprechen. Selbstverständlich habe ich erstmal alle Kondensatoren, und die Z-Diode abgeräumt bis ich Holzauge den angekokelten Schmoo am Widerstand gesehen habe.

Der dicke 2 Watt 82 Ohm Widerstand unten Mitte, davon der obere Anschluss, da ist so eine Verfärbung an der Vergussmasse. DAS ist der Schuldige :)


 Der Riss und der Lochfrass sind nicht vom Ausbau ;)
Die Anschlüsse sind vom Hersteller damals recht mutig dicht am Widerstandkörper abgewinkelt worden, ich nehme jetzt mal an das bereits damals erste Schäden aufgetreten sind. Im Laufe der Jahre ist Feuchtigkeit immer tiefer eingedrungen und hat den Widerstand immer stärker beschädigt, deswegen trat der Fehler, denke ich, auch nur nach einem Kaltstart, bzw. nach einer Standzeit von > 12 Stunden auf.

Die Reparatur ist entsprechend simpel und billig- Metallschichtwiderstand (Ja, der alte ist Kohle. Ja, das ist nicht unbedingt notwendig.) 5% Toleranz, 3 Watt Belastbarkeit, 82 Ohm. Die Anschlüsse über einen kleinen Schraubendreher oder so umbiegen das der Schaden nicht wieder auftritt... sonst muss da wer in 30 Jahren schon wieder dran :)


Tips bei der Fehlersuche

Für den unwahrscheinlichen Fall ;) das es doch nicht der Widerstand ist-
C5, C60,47µF, 50V
C3, C4, C1810µF, 25V
C92,2µF, 50V
C1, C24,7 nF, 3KV (???)
Q5, Q6ETD 41-035
R1082 Ohm, 5%, 3 Watt